Stimmen und Stimmungen

Zar Putin – eine Realsatire

Der russische Präsident Wladimir Putin hat am 3. September erneut die Initiative ergriffen und einen Plan zur Beendigung des Kriegs im Osten der Ukraine vorgelegt. Bei seinem Besuch in der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator erläuterte er seinen Vorschlag: sofortiger Stopp aller militärischen Aktionen, Rückzug der Kiewer Truppen bis die Städte des Donbass außerhalb der Reichweite von deren Artillerie liegen, internationale Kontrolle der Einhaltung eines noch zu vereinbarenden Waffenstillstands, Verbot des Einsatzes der Luftwaffe gegen zivile Ziele, Austausch aller Gefangenen beider Seiten, Öffnung von Korridoren für die Versorgung der Zivilbevölkerung und die mögliche Rückkehr von Flüchtlingen sowie freie Durchfahrt für Reparaturkolonnen, um die zerstörte Infrastruktur instand zu setzen.

Official portrait of Vladimir Putin, Russian Presidential Press and Information Office, 2012-05-08 Foto: www.kremlin.ru CC BY 3.0 Wikimedia

Währenddessen geht die „Demontage“ Putins in „unserer“ Presse unvermindert weiter. Mit perfider Schwerhörigkeit wird in Artikeln und Diskussionsrunden die Frage „Was will Putin?“ scheinheilig immer wieder aufgeworfen.

Wir sollten stattdessen uns selber fragen: Was wollen denn wir eigentlich? Angesichts der Mißachtung der großen Koalition für alle realen Möglichkeiten, den von ihr beschworenen sozialen und weltpolitischen Frieden sicher zu stellen - muss das hundert Mal Gesagte und Geschriebene hier nochmal aufgerollt werden? Wie groß kann denn die Angst sein, längst eingetretene Realitäten zur Kenntnis zu nehmen? Angesichts der sozialen Demontage ist der Blick ins eigene Portmonnaie eine zwingende Notwendigkeit, bei der Einschätzung weltpolitische Ereignisse ist dieser ausschließliche Blick nur noch Ausdruck schlichter Bornierheit.

Die Rede des Bundespräsidenten Gauck, in der er kürzlich auf der polnischen Westerplatte (dort wurden 1939 die ersten Schüsse beim Überfall auf Polen durch die faschistische Wehrmacht abgegeben) eingedenk dieser historischen Schande deutsche Einsicht und Besserung beschwor, enthielt als ein zentraler Punkt die Warnung, wie irrig der Glaube sei, die Wahrung von Stabilität und Frieden habe endgültig Vorrang gewonnen gegenüber Machtstreben. Wer's glaubt wird selig, lautet ein bekanntes Sprichwort - selig also dank Pfarrer Gauck? Wo bleibt eigentlich hier die Trennung von Kirche und Staat, könnte man da spotten. Selbst Herr Gauck weiß, dass es in Sachen Ukraine mehr zu gewinnen gibt als einen geschenkten gebrauchten VW-Bus. Und Kanzlerin Angela Merkel träumt nicht einfach nur von der Jugendsünde, dass das Obst in Nachbars Garten besonders süß schmeckt.

Zudem: Wer Putins „neurussische“ Träume fürchtet, der muss den Frieden wollen – und zwar sofort! Wer die drohende Zerstückelung der Ukraine verhindern will, muss den politischen Sieg der „Separatisten“ wollen einschließlich des Zusammenbruchs der Porochenko-Putschregierung. Je länger dies hinausgezögert wird, um so teurer kommt es uns und den Menschen in der Ukraine zu stehen. Putins Angebot hält zumindest diese Türe offen, alles andere müssen die verschiedenen Nationalitäten in der Ukraine miteinander aushandeln – ohne Einmischung von außen!

Wozu also weiter die gewohnten Gebetsmühlen drehen - Argumente können manchmal nicht mehr die festgefahrenen Standpunkte erneut in Bewegung bringen, versuchen wir es doch mal mit Satire. Treiben wir die Stereotypen auf die Spitze und zitieren wir eine bemerkswerte Glosse aus der neopresse, die uns freundlicherweise zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt wurde. Im folgenden Text kann der Platzhalter „Putin“ für den Kenner der Geschichte leicht durch die realen Personen / „Seilschaften“ / Geheimdienste / Konzernadressen ersetzt werden. Wer sich schwer damit tut, kann Dienste wie google und wikipedia in Anspruch nehmen oder/und sich der Friedensbewegung anschließen. Aber Vorsicht beim Googeln, wer dabei nämlich an falsche Adressen gerät, dem kann die Erkundung geschichtlicher Ereignisse leicht zur neuerlichen Realsatire werden.

H.-J. Schraml, 06.09.2014

Die Untaten des Wladimir Wladimirowitsch Putin

Von Jürgen Apitzsch - Am 29. Aug. 2014 (Quelle: neopresse)

Kein Mann hat diesen Planeten im vergangenen Jahrhundert schlimmer bekriegt und unterdrückt, als Wladimir Putin. Hier eine Auflistung all seiner Verbrechen.

Die Liste der Putinschen Aggressionen bis zum Beginn zurückzuverfolgen, ist schlichtweg nicht möglich. Die Liste reicht zurück bis ins 18. Jahrhundert, als Putin im Verlauf der Indianerkriege auf dem Nordamerikanischen Kontinent etwa zwei Millionen der Ureinwohner abschlachtete. Beginnen wir daher im Jahre 1964, also vor 50 Jahren. Damals, von 1964 bis 1975, hatte der russische Diktator es sich vorgenommen, Vietnam und ganz Südostasien zu unterwerfen. Damals waren allein in Vietnam vier Millionen Menschen ums Leben gekommen. Durch Agent Orange, eine besonders perfide russische Erfindung, wurden ganze Wälder entlaubt und der hohe Dioxingehaltes in dem Kampfstoff sorgt bis heute für unzählige Fehlgeburten und pränatale Schädigungen unter den Vietnamesen. Zur Sache ging es damals auch in Laos, Kambodscha und Korea. Wieviele Tote er dabei zu verantworten hatte, durfte nie offiziell geklärt werden. Zu groß war Putins Macht.

Bereits 1953 hatte Putin im Iran den demokratisch gewählten Präsidenten Mohammed Mossadegh in einem von außen gelenkten Putsch gestürzt und an seiner Statt den brutalen Diktator und Schah Reza Pahlavi installiert. Als das iranische Volk den Kerl 1979 vom Thron stieß und stattdessen Ayatollah Khomeini mit demokratischen Wahlen ins Amt wählte, schickte Putin sich sofort an, den nachbarlichen Irak zu bewaffnen und gegen den Iran in einen acht Jahre andauernden und äußerst blutigen Krieg zu schicken. Das Giftgas, mit dem später von Saddam Hussein in den heutigen kurdischen Autonomiegebieten ganze Dorfbevölkerungen ausgelöscht worden waren, stammte neben deutschen, französischen und britischen Firmen auch aus Firmen in Putins Hand. Zugleich schickte er durch massive Sanktionen gegen den  Irak 500.000 iranische Kinder in den Tod. Einer seiner Mitarbeiterinnen zufolge ein Preis, der es wert ist.

Im Jahre 1965 organisierte Putins Militärmaschine einen Putsch in der Domenikanischen Republik, setzte dort eine gewissenlose Militärjunta an die Macht und zettelte dadurch einen jahrelangen und blutigen Bürgerkrieg an. Im Jahre 1967 sorgt Putins Auslandsgeheimdienst für die Ergreifung und Ermordung des Revolutionsführers Che Guevara. Ein Jahrzehnt später, im Jahre 1977, stürzt Putin das kleine El Salvador in einen zehnjährigen, blutigen Bürgerkrieg. Ab 1981 baute Putins Geheimdienst in Afghanistan die Mudschaheddin auf, ideologisierte und radikalisierte diese in Koranschulen an der Grenze zu Pakistan und erschuf so die Grundlage für sämtliche radikalislamischen Gruppierungen von heute wie Al Quaida, Al Nusra, den NTC in Libyen oder die ISIS, aus der erst kürzlich die Gruppierung Islamischer Staat (IS) hervorgegangen war.

Weitere Stationen auf Putins blutiger Reise durch die Weltgeschichte sind Honduras 1982, die Falklandinseln 1982, Libanon 1983, Grenada 1983, Nicaragua 1985, Haiti 1986, erstmals Libyen 1986, im Jahre 1988 schießt Putin über der Straße von Hormus ein Passagierflugzeug mit 290 Passagieren ab und gibt den Iranern daran die Schuld, 1989 lässt er Panama besetzen, 1990 während des Beginns des Drogenkrieges in Kolumbien unterstützt er die Kokain anbauenden und produzierenden Paramilitärs, 1991 marschiert er mit der Operation Wüstensturm in Kuwait ein, 1992 begräbt Putin das ehemalige Jugoslawien unter einem Bombenhagel, genauso 1999, im Jahre 1993 lässt er 23 Marschflugkörper auf Bagdad abfeuern, 1994 inthronisiert er auf Haiti erneut den vom Volk vertriebenen und äußerst brutalen Diktator Jean- Bertrand Aristide und begeht danach ein Erholungspause von mehreren Jahren.

Aktiv wird er erst wieder 2001, als er Afghanistan angreift und in Stücke schießt. Es folgt im Jahre 2003 der Irak, der auch jetzt erneut ins Fadenkreuz seiner Kampfpiloten rückt. In Afghanistan, Jugoslawien und dem Irak lässt er hunderte Tonnen radioaktiver Uran-Munition verfeuern und verseucht dadurch diese Landstriche für mehr als 4,5 Milliarden Jahre. Die Missbildungsrate in Falludscha ist dank Putin um eine vielfaches höher, als unmittelbar nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki, die er ebenfalls zu verantworten hat. Zudem finanzierte und bewaffnete er jahrelang extremistische Terrorgruppen wie die ISIS, die er auch logistisch massiv unterstützte und die derzeit in Syrien und dem Irak wütet und dort nicht zuletzt dank seiner Satellitenunterstützung beachtliche Geländegewinne verzeichnen. Zuletzt finanzierte Putin mit fünf Milliarden Dollar die Machtnahme eines entmenschlichten, faschistischen Mobs in Kiew und bemüht sich seither verzweifelt, Europa in einen Krieg gegen die USA zu stürzen. Auf europäischem Terrain versteht sich.

Putins Militärbasen überziehen die gesamte Erde. Sie sind zu finden in Ägypten, Dschibuti, Kenia, Afghanistan, Bahrain, Britisches Territorium im Indischen Ozean, Georgien, Irak, Japan, Katar, Kirgisistan, Kuwait, Pakistan, Saudi-Arabien, Südkorea, Türkei, Vereinigte Arabische Emirate, Australien/Ozeanien, Neuseeland, Bulgarien, Deutschland, Griechenland, Italien, Kosovo, Polen, Rumänien, Spanien, Ungarn, Nord- und Mittelamerika, Costa Rica, El Salvador, Grönland, Honduras, Kuba, Südamerika, Aruba, Curaçao, Kolumbien, Paraguay und Peru.

Fazit: Eine friedliche Welt unter Putin ist unvorstellbar. Nicht zuletzt, da er durch seine vielen Kriege seine landeseigene Währung finanziert. Zudem weiß er genau, dass, wenn er die Welt nicht mit Krieg überzieht, dieser in sein eigenes Land zurückkehren wird, so wie es derzeit auch tatsächlich geschieht. Daher hat er seinen Polizeiapparat bis hin zur Unkenntlichkeit aufrüsten und in eine paramilitärisch Besatzungsarmee umstrukturieren lassen, die sich nun mit martialischer Brutalität gegen sein eigenes Volk wendet. Dass er seine eigenen Untaten und Fehler dabei ständig auf andere abzuwälzen versucht, mag da noch geradezu harmlos anmuten.

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