Polizei geht gegen Mitglied der Antifaschistischen Jugend Augsburg vor

AJA – Hausdurchsuchung

zur Druckversion  

 

23.10.2020

Am 21. Oktober um 6.30 Uhr veranlasste die Kriminalpolizei eine 5stündige Hausdurchsuchung bei einem Mitglied der AJA. Verhältnismäßigkeit von Vorwurf und Maßnahme stehen hier in keinem Verhältnis. Wir veröffentlichen den Text, der uns hierzu von der Antifaschistischen Jugend Augsburgs zugegangen ist und zwei Bilder einer Solidaritätsaktion in Augsburg und Köln.

 

„Alerta Hausdurchsuchung!

Unsere Solidarität gegen ihre Repression!

Ablauf:

Am Dienstag um 6:37 standen die B… mit einem Durchsuchungsbeschluss vor der Haustür einer unserer Genossen. Der offizielle Grund: Anbringen eines „AJA“-Schriftzugs mit einem Hammer+Sichel Symbol, sowie einem Circle A mit einem Marker an die Wand einer Unterführung. Bei der Aktion (die im August stattgefunden haben soll) sei der Kriminaloberkommissar (KOK) Zeuge gewesen, hat die vermeintlichen Täter*innen damals aber nicht gestellt. Dass dieses Kavalliersdelikt nur ein Vorwand für die Durchsuchung eines AJA-Mitglieds und somit für einen tieferen Einblick in unsere Struktur war, wurde schnell klar. Der Genosse wird für alle „AJA“-Schriftzüge im gesamten Stadtgebiet verantwortlich gemacht. Bei der Durchsuchung wurden äußerst gründlich sämtlich Bücher + Flaggen fotografiert. Es wurde ein „Free Palestine“ T-Shirt beschlagnahmt, Eddings, Sticker, sämtliche Notizbücher und leider letztendlich auch Propagandamaterial und Transpis mit explizitem AJA-Bezug sowie Laptop und Handy des Beschuldigten.

Ausblick:

Wir vermuten, dass dies erst der Auftakt einer größeren Repressionswelle ist. Der fadenscheinige Vorwurf steht nicht zum Verhältnis der Gründlichkeit der Durchsuchung, die insgesamt fast 5 Stunden dauerte. Das konkrete Ziel der Polizei Material unserer Gruppe, sowie explizit Antiimperialistische Utensilien sicherzustellen zeigt uns, dass die Polizei nicht die Sauberkeit einer Unterführung sicherstellen will, sondern aktiv das Interesse der imperialistischen BRD durchsetzt und linke antiimperialistische Kräfte einschüchtern und zerschlagen will. Sätze wie: „Überleg dir das gut, ob du so weitermachen willst, noch sind es nur Schmierereien“ oder „Wenn du gut mitmachst sind wir bei deinen Freunden auch nett“ zeigen uns die Perspektive für die nächste Zeit: Es werden weitere Repression kommen und unsere Arbeit soll weiterhin gestört und unsere Mitglieder eingeschüchtert werden. Wir bleiben standhaft und solidarisch und lassen uns nicht unterkriegen!

Rassismus:

Was natürlich bei einer Durchsuchung der Polizei nicht gefehlt hat waren rassistische Kommentare gegenüber der migrantischen Familie des Durchsuchten. „Ihre Familie spricht aber ganz schön gut deutsch“ und „Ihre Geschwister studieren ja sogar alle und sie arbeiten in einem sozialen Beruf“ mit einem gespielt verblüfften, ironischen Unterton zeigen, wie die Polizei in Deutschland tagtäglich migrantische Menschen behandelt. Sie sind Bürger zweiter Klasse, für die akademische Leistungen oder gute Sprachkenntnisse eine vermeintlich besondere Leistung darstellen. Die Polizei malt das Bild des dummen, ungebildeten Migranten, der kein Deutsch kann. Damit gibt sie einen guten Einblick auf welcher Seite der deutsche Staat steht, nämlich auf der Seite der rassistischen Unterdrücker welche die migrantische Arbeiterklasse ausbeuten und sich damit an ihnen bereichert.

Solidarität:

Unsere Antwort und unsere Waffe ist die Solidarität. Wir halten unsere Reihen geschlossen und stehen gemeinsam gegen ihre Repression. Wir lassen uns nicht einschüchtern und bleiben weiterhin in der Offensive gegen Faschismus, die rassistische Polizei und das kranke System Kapitalismus! Aufgrund der aktuellen Corona-Situation innerhalb Augsburgs verzichten wir auf größere Menschenansammlungen würden uns aber über digitale Formen der Solidarität mit unserem Genossen Ikbal freuen! Einsendungen per Mail oder über unsere Socialmediakanäle.

Solidaritätsaktion in Köln Solidaritätsaktion in Augsburg

P.S. der Genosse möchte unter dem Pseudonym Ikbal genannt werden, mit welchem er schon öfter aufgetreten ist.“

Solidarische Grüße und passt auf euch auf Eure AJA

zur Druckversion  


   
nach oben